Liebe Schwestern und Brüder!
„Stärke unseren Glauben“, darum bitten die Apostel Jesus im heutigen Evangelium. Das könnte auch genauso gut unsere Bitte heutzutage sein. Es geht dabei nicht um etwas Spektakuläres und Außergewöhnliches. Es geht um den Glauben, der im Kleinen, im Alltag gelebt wird und sich bewährt. Jesus geht es immer zuerst darum, wie lebe ich vor Gott, wie ist unser Sein vor Gott. Wir leben in der Nachfolge Christi und sind Kinder Gottes, wenn wir nicht bei uns selber stehenbleiben, sondern seiner Aufforderung folgen Gott und den Nächsten zu lieben. Das Schauen auf sich selbst, das Setzen auf die eigene Kraft – mein Wille, meine Erwartung, mein Ziel – das hält Jesus für Unglauben. Glauben sieht Jesus in erster Linie darin, dass wir auf Gott schauen und unser festes Vertrauen auf seine Allmacht und Liebe ausrichten. Wo solcher Glaube herrscht, kann Unmögliches möglich werden. Mit einem solchen Glauben kann ich auch meine eigenen Unzulänglichkeiten Gott hinhalten, damit er sie heilt. Dann kann ich mein ganzes Leben in seinen Dienst stellen. Dann kann ich all meinen Unsicherheiten entgegentreten und meine Ängste und Pflichten annehmen und überwinden.
Die Bibel sagt uns: Mensch, öffne deine Augen und richte deinen Blick auf Gott! Er stärkt dich mit der Gabe seines Geistes und in dieser Kraft vermagst du alles.
Deshalb kommt es wohl weniger auf einen kleinen oder großen Glauben an, sondern vielmehr auf die vom Glauben gezeigte Blickrichtung.
Wenden wir unseren Blick immer öfter auf Gott, dann wird unser Glaube wachsen, und wir gehen gestärkt durch unseren Alltag!
Im Namen des Seelsorgteams wünsche ich einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche.
Ihr und Euer Diakon Michael Gruß