Liebe Leserinnen und Leser unserer
Pfarrnachrichten!
Auf die Frage des Gesetzeslehrers: „Wer ist mein
Nächster?“ (Lk10,29) antwortete Jesus nicht direkt,
sondern erzählte eines seiner schönsten Gleichnisse
– die Geschichte vom barmherzigen Samariter.
Im Mittelpunkt steht ein bedürftiger, überfallener
Mensch, der dringend Hilfe braucht.
Um ihn herum dreht sich das ganze Geschehen. An
ihm vorbei gehen drei Menschen, doch nur einer von
ihnen nimmt sich des Überfallenen an. Der dritte
Vorbeigehende, der Samariter, hilft dem Verletzten.
Er verbindet seine Wunden und bringt ihn zu einer
Herberge. Dort vertraut er ihn dem Wirt an und
übernimmt sogar die damit verbundenen Kosten. Der
Samariter leistet dem Verwundeten Hilfe, obwohl
sich die beiden vorher nicht gekannt haben. Sie
gehörten sogar zu verfeindeten
Bevölkerungsgruppen, denn die Juden lebten mit
den Samaritern in Jahrhunderte langer Feindschaft.
Trotzdem half der Samariter dem verwundeten
Juden. Er tat es nicht, um einen der Seinen zu
retten, noch zum eigenen Nutzen. Er tat es, weil der
Überfallene einfach ein Mensch war.
Ein Nächster – das ist also jeder Mensch! Ganz
gleich, was er für eine Herkunft oder welche soziale
Stellung er hat. Es ist gleich, ob er für ihn nötig oder
nutzlos ist.
Mein Nächster, das ist auch derjenige, mit dem ich
täglich arbeite, dem ich auf der Straße begegne, der
in derselben Stadt wohnt, mit mir im Zug fährt oder
den ich im Fernseher sehe. Und eben diesen
Nächsten soll ich nach Jesus Wort lieben – und zwar
selbstlos!
Mit sommerlichen Grüßen, auch im Namen des
Seelsorgeteams,
Ihr Pfarrvikar Jan L. Urban