Liebe Gemeindemitglieder!
An diesem Sonntag ist das Fest meines Namenspatrons, des heiligen. Ich bin meinen verstorbenen Eltern sehr dankbar, dass sie damals diesen Namen für mich ausgesucht haben, denn ich habe eine sehr innige Beziehung zu diesem Heiligen. Historisch wissen wir gar nicht viel von ihm, doch was von ihm überliefert ist, das ist seine leidenschaftliche Suche nach Gott. Obwohl er als äußerst riesenhafter und starker Mann dargestellt ist, missbraucht er nicht seine Kraft, um über andere zu herrschen. Vielmehr dient er den Menschen, bringt sie dort, wo keine Brücke ist, sicher über den Fluss, ist bereit, sich für andere nasse Füße zu holen. Und in diesem alltäglichen und schlichten Dasein für seine Mitmenschen begegnet ihm Gott. In einem Kind. In DEM Kind: Jesus Christus. Und so wird er für immer Träger SEINES Namens: Christophorus = Christusträger.
Wer in diesen Zeiten als Christ unterwegs ist, hat es nicht immer leicht. Die einen zweifeln am Sinn ihres Tuns, andere nehmen Anstoß daran, dass Christen ihrem Namen nicht gerecht werden: dass sie herrschen statt dienen, dass sie ihre Macht missbrauchen, statt sich in den Dienst der guten und gerechten Sache zu stellen.
Christophorus wird zu den 14 Nothelfern gerechnet. Seit vielen Jahrhunderten finden vor allem Reisende zu Wasser und zu Land bei ihm einen guten himmlischen Wegbegleiter. Ich wünsche uns, dass wir in einer Zeit so vieler falscher Wegweiser unseren Weg finden: im treuen Dienst für andere Menschen, in absichtsloser Liebe, im Einsatz der uns gegebenen Kräfte zugunsten der Kleinen und Schwachen.
Einen gesegneten Sonntag und eine weiterhin frohe und segensreiche Ferienzeit wünscht im Namen des ganzen Pastoralteams
Ihr und Euer Pastor Christoph Bersch