Liebe Gemeinde!
Der 3. Fastensonntag fällt in diesem Jahr mit dem Frühlingsanfang zusammen. Solche „Zeitenwenden“ werden oft und gerne mit bestimmten Vorhaben, Erwartungen und Prognosen für etwas Neues verbunden.
Gleichzeitig wissen wir auch, dass die Welt sich nicht allein durch ein anderes, neues Datum ändert, und gerade in diesem Jahr mit all den schrecklichen Dingen, die wir schon sehen und vielleicht auch selbst erleben mussten, fällt zumindest mir der automatisch positive Blick in die Frühlingszeit nicht leicht.
In der Lesung am heutigen Sonntag (Ex 3,1-15) hören wir davon, wie Gott sich dem Mose und damit dem Volk Israel in einer schwierigen, schier aussichtslosen Lage offenbart. Schon vorher hat er zu den Stammvätern gesprochen, aber erst hier, inmitten der ägyptischen Gefangenschaft, nennt er seinen Namen, der gleichzeitig ein Versprechen ist: JHWH – „Ich bin der Ich bin“ bzw. „Ich bin der Ich-Bin-Da“. Gott schenkt uns die Möglichkeit, ihm beim Namen zu nennen, ihn mit unseren Klagen, Sorgen, Bitten, Erwartungen, auch mit unserem Dank und Lob anzurufen.
Als Begründung, warum Gott zu Mose spricht, sagt der Herr: „Die Klage [meines Volkes] habe ich gehört“ (Ex 3,7). Darauf vertrauen zu dürfen, dass wir mit unserem Leben und auch unseren Klagen und Ängsten von Gott gehört werden, lässt mich dann doch mit einem anderen Blick auf die beginnende Frühlingszeit schauen!
Mit den besten Wünschen für den Frühling und die weitere Fastenzeit
Ihr und Euer Johannes Kutter