Liebe Mitchristen im Sendungsraum Oberberg Mitte / Engelskirchen,
an diesem Sonntag ist Karnevalssonntag, Valentinstag, der 6. Sonntag im Jahreskreis, der Sonntag vor Aschermittwoch…
Im Evangelium des heutigen Sonntags kommt ein Aussätziger zu Jesus und bittet ihn um Hilfe. Ein Aussätziger – nicht nur ein Kranker, sondern einer der aussetzen muss, der nicht mehr mitmachen kann im Getriebe des Alltags, im Spiel des Lebens.
Die ganze Welt befindet sich zurzeit in solch einem Zustand. Sogar der Karneval muss dieses Jahr aussetzen. Das Coronavirus zeigt uns Grenzen auf und zwingt uns zu Vielem, was wir uns vorher nicht vorstellen konnten. Die Pandemie hat uns mit unserer Verwundbarkeit konfrontiert und Gewissheiten erschüttert. Wir mussten feststellen: Es ist längst nicht alles plan- und machbar. Die Corona-Krise hat aber auch sichtbar gemacht, was möglich ist, wenn Menschen in einer Situation der Bedrohung Verantwortung füreinander übernehmen: Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Schwächsten im eigenen Lebensumfeld, Solidarität der Jungen mit den Älteren, konkrete Hilfe und gelebte Kreativität, Bereitschaft zu Einschränkung und Verzicht im Interesse des Gemeinwohls…
In diesem Jahr gibt es wieder ein neues Misereor Hungertuch mit dem Titel: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“ Dieser Psalmvers aus Psalm 31 beschreibt in wunderbarer Weise, was im Glauben alles möglich ist. Die Metapher des Fußes lässt uns an Aufbruch, Bewegung und Wandel denken, das Bild des weiten Raumes lässt uns aufatmen, ermutigt zu Visionen. Und der Vers sagt noch mehr: Gott öffnet uns nicht nur einen weiten Horizont, er gibt uns auch festen Stand. Wenn menschlich gesehen alles hoffnungslos erscheint, zeigt Gott uns Auswege.
Solch einen Ausweg hat der Aussätzige gefunden, indem er Jesus um Hilfe bittet.
Er hofft auf Glück, Heil und Genesung.
Das Rufen der Menschen die krank sind, gebeutelt, bedrängt und bedrückt, dies Rufen geht weiter bis heute. Auch heute rufen die Menschen: „Herr, mach mich heil. Hilf mir beim Leben.“
Und während wir Menschen rufen, ist Gott schon längst da. Berührt uns vielleicht im Innern, streckt uns seine Hand entgegen und sagt: „Ich will, dass du lebst.“
Herzliche Grüße im Namen unseres Pastoralteams
wünscht Ihnen Ihre Gemeindereferentin Sigrid Jedlitzke
Krankenhausseelsorgerin im Kreiskrankenhaus Gummersbach