Liebe Mitchristen im Sendungsraum!
Nach den Sommerferien beginnen wir wieder mit der Reihe der Lieder des Monats. Vielleicht haben Sie in den zurückliegenden Ferienwochen schöne Urlaubstage in der Natur erlebt. Um die Schönheit der Natur, die wunderbare Schöpfung, geht es in unserem Lied für September.
Im Gotteslob finden wir es unter der Nr. 466: Herr, dich loben die Geschöpfe. Liest man den Text weiter, stoßen wir auf nicht alltägliche Formulierungen. Und wir sehen, dass es sich bei unserm Lied um eine 1991/92 von Kurt Rose neu gedichtete Fassung des Sonnengesanges des Hl. Franz von Assisi handelt. Die ganze Schöpfung lobt ihren Schöpfer. Bruder Mond, Bruder Wind, die Friedensstifter usw. alles richtet sich aus auf Gott hin. Der gute Schöpfer, der Geber alles Guten, und alles in der Schöpfung, sind Schwester und Bruder.
Kunstvoll dichtete Kurt Rose seine eigene franziskanisch inspirierte Version des Loblieds auf den Schöpfer. Der Text war der Siegentwurf für das neue Schweizer evangelisch-reformierte Gesangbuch von 1998. Seitdem hat dieser Liedtext in unterschiedliche konfessionelle Gesangbücher Einzug gehalten, also ein wirklich ökumenisch verbindender Sonnengesang.
Die Melodieversion im Gotteslob entstammt grundsätzlich einem Berliner Choralbuch des 19.Jh. und wird dort Friedrich Filitz zugeschrieben. Allerdings für das Gotteslob wurde sie nochmals etwas angepasst. Insgesamt haben wir eine sehr angenehm zu singende Melodie vorliegen, die eingängig ist und sicherlich uns allen viel Freude im Gottesdienst bereiten wird. Und wenn wir nun auf das Fest des Hl. Franziskus am 4. 10. zugehen, ist es passend dieses Lied im September gemeinsam einzuüben. Wenn wir den Gottesdienst verlassen, werden unsere Augen sicherlich neu für die Schönheit der Natur offen sein, und die Geschwisterlichkeit der ganzen Schöpfung im Alltag bewusst machen.
Es grüßt Sie und Euch herzlich Kirchenmusiker Michael Hesse