Bagger und Kran stehen noch in der Baugrube für das Haus Franziskus der Gemeinde St. Franziskus in Gummersbach, aber die Organisatoren planen und arbeiten weit im Voraus. Gelegenheiten muss man beim Schopfe fassen und eine solche Gelegenheit war das Anschauen und Kaufen einer Christus-Stele in Rietberg. Wie kommen Gummersbacher ausgerechnet nach Rietberg an der Ems, könnte man fragen. Der mit dem Aufbau der neuen Orgel nach dem Orgelbrand beauftragte Orgelbaumeister Ralf Müller kommt aus Rietberg und machte Rita Sackmann, die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, auf die Christus-Stele im Atelier des Künstlers Angelo Monitillo aufmerksam. Anschauen und begeistert sein war für Sackmann eins. Kreisdechant Christoph Bersch und Caritas-Direktor Peter Rothausen teilten absolut ihre Begeisterung beim Besuch in Rietberg. Dank der großzügigen Spende eines Gemeindemitglieds konnte die Stele gekauft werden und steht nun in St. Franziskus. Durch die Glastüre und zu Gottesdienstzeiten kann sie betrachtet werden. Dort soll sie jedoch nicht stehen bleiben, sondern ihren Platz im Eingangsbereich vom Haus Franziskus finden. Ein tolles Kunstwerk für das neue Gebäude.
Der Künstler Angelo Monitillo stammt aus Apulien, kam aber bereits im Alter von 12 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Heute ist er 59 Jahre alt, betreibt im Zentrum von Rietberg ein Atelier und stellt in ganz Deutschland seine Werke aus. 1992 war seine erste Ausstellung. Er erzählt, dass er nur mit alten Materialien arbeite und daraus neue Kunstwerke erstelle. „Ich habe zu den alten Materialien eine besondere Beziehung, oftmals hängt auch eine Geschichte daran. Aus dem Alten stelle ich dann etwas ganz Neues her. Den Corpus für die Christus-Stele habe ich aus einem Friedhof erhalten, wo er zerbrochen im Abfall lag. Ich habe ihn neu zusammen gefügt. Ein Zeichen für Christus in der Welt. Der für die Stele verarbeitete Edelstahl besteht aus Resten der Stahlverarbeitung. Hier wird der menschlichen Arbeit am Hochofen gedacht. Die Stele steht auf einer Jakobsmuschel, die als Hinweis auf das wandernde Volk Gottes angesehen werden kann.“ Auf der ganzen Stele hat der Künstler aus Messing kleine Figuren und kurze Sätze aus dem Leben Jesu aufgeschweißt, begonnen mit der Verkündigung bis hin zur Auferstehung. Das Kunstwerk lädt die Betrachter zu langem Verweilen und Meditieren ein.