Es In diesem Jahr 86 Jahre her, als in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938, der sogenannten Reichspogromnacht, in Deutschland jüdische Gotteshäuser absichtlich und aus einer tief empfundenen Ablehnung gegen alles Jüdische durch nationalsozialistische Brandstifter angezündet wurden. In dieser Nacht begannen im nationalsozialistischen Deutschland direkte und gezielte Gewaltaktionen gegen die jüdische Bevölkerung. Sie waren der Beginn einer systematischen Verfolgung und markieren den Anfang der Vernichtung des deutschen und europäischen Judentums. In dieser Reichspogromnacht wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört, Synagogen wurden niedergebrannt. Die Polizei griff nicht ein, nur wenige Menschen trauten sich, ihren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu helfen. In dieser Nacht starben mehr als tausend jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger. 30.000 Menschen wurden verhaftet und verschleppt.
Aus diesem Anlass laden in diesem Jahr in ökumenischer Verbundenheit die Evangelische Kirchengemeinde Gummersbach und die Katholische Seelsorgeeinheit Oberberg Mitte/Engelskirchen zu einer Gedenkveranstaltung und christlichen Andacht zum Anlass „86 Jahre Reichsprogromnacht, Christinnen und Christen gedenken an gestern und denken an heute“ ein. Ausgehend von dem Gedenken an die schrecklichen Ereignisse vor 86 Jahren und die Opfer, die es auch in Gummersbach gab, geht es bei diesem christlichen Gedenken immer auch um eine verantwortungsbewusste Haltung für die Gestaltung unserer Gegenwart und Zukunft, hier und heute. Wir beginnen mit diesem Gedenken am Freitag, den 08. November 2024 um 18.00 Uhr auf dem Simonsplatz in Gummersbach und setzen dies fort, indem wir gemeinsam von dort aus in die evangelische Kirche gehen, um miteinander den Blick auf das zu werfen, was uns heute erschüttert und stumm macht oder uns umtreibt und nicht schweigen lässt, um all dies vor Gott zu tragen und gemeinsam zu singen und zu beten. Alle Frauen und Männer, junge und ältere Menschen, gleich welchen Bekenntnisses oder Glaubens, die sich mit uns verbinden wollen, gemeinsam der Vergangenheit zu gedenken und gemeinsam für eine verantwortungsbewusste Gegenwart und Zukunft zu beten, sind herzlich eingeladen.
Bild: ©Tom Kattwinkel